Die Wikabo-Methode ist eine erfahrungsbasierte Mentoring-Methode, die der Lebensrealität unserer Gesellschaft entspricht. Sie hat das Ziel, das menschliche Leben und Verhalten zu erklären, Prognosen zu ermöglichen und die jeweils vorhandenen Mechanismen aufzudecken.

Als Erklärungsmodell ermöglicht sie es Betroffenen, die eigene und die gesellschaftliche Entwicklung einschätzen und damit verändern zu können.

Wandel des Menschenbildes

Bis ins Jahr 1958 wurden Menschen zur unterhaltenden Bildung in Zoos ausgestellt. Bis in die 80er-Jahre ging man davon aus, dass erschöpfte Menschen immer „Kaputt“ bleiben und in den 90er boomte das Bild des Leistungsmenschen, welcher alles schaffen kann. Im September 2022 stellt der Arbeitsminister Heil fest, dass man mit schwarzer Pädagogik Menschen nicht in Arbeit bekommt und diese sich nicht mehr motivieren lassen. Der amerikanische Traum vom Tellerwäscher zum Millionär hat viele Methoden der Persönlichkeitsentwicklung dazu entwickeln lassen, dass sie ein System unbewusst stabilisieren, welches sie eigentlich ankreiden.

In der Persönlichkeitsentwicklung geht es darum, dass Betroffene lernen, ihre eigene Persönlichkeit zu erkennen, um zu verstehen, wie sie diese weiterentwickeln können. Dabei sind nicht nur die persönlichen Veranlagungen zu beachten, sondern insbesondere muss die gesellschaftliche Entwicklung mit einbezogen werden. So konzentrierte sich die Persönlichkeitsentwicklung vor 100 Jahren auf andere Ziele wie heute.

Kompliziert wird es dann, wenn eben nicht klar ist, dass jede Information auf einen bereits vorhandenen Informationskatalog trifft und damit eingeordnet werden muss. So machte man sich als Ehepartner Mitte des letzten Jahrhunderts noch verdächtig, wenn man nicht die Trauerreaktion zeigte, die allgemeinhin erwartet wurde. Auch heute werden Verhaltensweisen unter Verdächtigungen gestellt, wenn sie nicht in das eigene Bild passen.

Das Informationszeitalter hat zu einer neuen Möglichkeit des Informationsflusses und damit der Kommunikationsmöglichkeiten geführt. Menschen werden beeinflusst von vielen neuen Informationen und jeder verarbeitet und erhält unterschiedliche Informationen. All dies passiert, ohne dass der Ort verlassen werden muss. Informationen beeinflussen unsere Emotionen und damit auch unser Handeln. Das typische Einordnen von Menschentypen fällt immer schwerer, weil es immer unvorhersehbarer scheint, was passieren wird. 

Dabei handelt es sich immer nur um das Ergebnis der Informationen und der Emotionen, die verarbeitet wurden. Das, was du lernst und hörst, trifft auf das, was du bereits erlebt und gelernt hast. Das bedeutet, die Verarbeitung eines durch eine Methode aus der Persönlichkeitsentwicklung ausgelösten Reizes wird immer von den bereits vorhandenen Gedächtnisinhalten beeinflusst. Das macht persönliche Entwicklung extrem individuell. Auch wenn viele Methoden vielen Menschen geholfen haben, heißt dies eben nicht im Umkehrschluss, dass jede Methode jedem hilft. 

Machen wir es einmal an einem ganz einfachen Beispiel fest, damit du verstehst, was damit gemeint ist und besser nachvollziehen kannst, warum die Wikabo-Methode so wirksam ist.

Priming beachten

Beispiel: Du beschäftigst dich mit dem Thema Resilienz, also deiner inneren psychischen Widerstandsfähigkeit. Du hast gehört, dass regelmäßige Mediationen dir helfen, entspannter zu werden. Du entscheidest dich dafür, das Meditieren zu erlernen. Deine Freundin auch. Nach einiger Zeit stellst du fest, dass du es einfach nicht regelmäßig in dein Leben einbauen kannst. Deine Freundin schon. Über Jahre hast du immer wieder innere Aktivierungsmomente und beginnst gefühlt von vorne. Dennoch rutscht dir der Fokus weg und du hörst immer wieder auf zu meditieren. Erst bist du total Feuer und Flamme für das neue Vorhaben und dann klappt es doch wieder nicht.

Deine Freundin verfügt über einen anderen Gedächtnisinhalt und Erfahrungshintergrund als du. Durch das Vorhaben „Meditieren zu wollen“ ist in ihr kein bereits vorhandener Reiz aktiviert worden, der das Vorhaben verhindern könnte. Bei dir in diesem Moment (du kannst das auf alle anderen Themen übertragen) schon. Dein Vorhaben hat einen Gedächtnisinhalt und damit verbundene Handlung aktiviert. Diese Gedächtnisinhalte, die ein Vorhaben verhindern, sind geprägte Handlungsprogramme, die aus irgendeinem Grund eine Handlungslosigkeit verknüpfen. Diese Muster muss man verstehen.

Entgegen der allgemeinen Vorstellung handelt es sich nicht um Glaubenssätze, die deinem Ziel im Weg stehen. Die Glaubenssatzarbeit geht hier nicht weit genug. Es handelt sich um deine Grundannahmen. Anders gesagt: Dein System hat einen bestimmten Reiz mit einer bestimmten Handlung abgespeichert und arbeitet diese Informationen ab.

Dabei dreht es sich nicht darum, dass du lernst, dass du deine Gewohnheiten änderst, sondern dass du lernst, deine emotionalen Muster zu verstehen. Der Unterschied in diesem Fall zwischen Gewohnheiten und Mustern ist die emotionale Tiefe des Themas. Gewohnheiten lassen sich relativ zügig ändern. Nach drei Monaten merkst du, wie die Umstellung schon viel einfacher ist. Das hat jedoch nichts mit der Veränderung deiner emotionalen Muster zu tun. Hier braucht dein System eine klare Orientierung und wenn es diese hat, dann braucht es mit dem richtigen Wissen gute 12-18 Monate, bis deine innere Veränderung auch zu verlässigen neuen Handlungsalternativen führt.

Durch das Denkmodell der Wikabo-Methode lernst du, welche Bahnungen (Priming) in deinem System wann und warum aktiviert werden. Dabei ist es nicht wichtig, dass Betroffene sich an alle Details ihrer Vergangenheit erinnern können. Es ist nur wichtig, auf welche Informationen sie jetzt zugreifen können.

Der Fokus der Wikabo-Methode liegt also zum einen auf dem, was Betroffene mitbringen und sich vorstellen, wie ihre persönliche Entwicklung auszusehen hat. Es ist eine Abkehr von dem Anwenden unterschiedlicher Tools hin zur Hilfe zu Selbsthilfe eine individuelle Lösung zu finden. In einer von der schwarzen Pädagogik geprägten Leistungsgesellschaft wird immer unbewusst wie bewusst nach dem „Richtig und Falsch“ gesucht. 

Genau diese Struktur verhindert in herkömmlichen Persönlichkeitsentwicklungen die wirkliche Tiefe der Erkenntnis. So hören Betroffene oft Sätze wie „Du musst nur mutig sein“. Lass uns diesen Satz mal genauer anschauen: Du formulierst ein Vorhaben. Dieses aktiviert einen bereits vorhandenen Gedächtnisinhalt. 

Bleiben wir mal auf dieser Sachebene, damit es klarer bleibt. Dieser Gedächtnisinhalt ist verbunden mit einer bestimmten intensiven Emotion, woraus sich wieder eine Handlungssicherheit beschreibt. Ich schreibe hier bewusst Handlungssicherheit. Denn du hast aufgrund deiner Erfahrungen bestimmte Handlungen in deinem System als sicher abgespeichert und diese schützen dich vor Gefahren. Sie sind also verlässig. Verlässt du diese dich schützenden Handlungssicherheit (Achtung: es geht nicht um Gewohnheiten), dann entsteht eine Unsicherheit.

Diese Unsicherheit kann dich innerlich lähmen. Das hat nichts mit Mut zu tun. Mut ist etwas, was dir im Moment einer neuen Handlung bereits zur Verfügung steht und dir meistens erst nachher auffällt, wie mutig du warst. Steht sie dir nicht zur Verfügung, dann fehlt deinem System das Wissen darüber, was wie zu tun ist. Es ist also nicht deine Schuld, wenn du etwas tun willst, aber dich nicht richtig traust. 

Es ist einfach nur dein System, was die Situation nicht abschätzen kann und dem Informationen fehlen, die es jedoch braucht, damit es mit dir zusammen eine neue Sicherheit erarbeiten kann. In der Alltagsrealität ist dies oft schwer auseinanderzuhalten. Denn seien wir mal ehrlich, es gibt da draußen so viele mutige und tolle Menschen, die es geschafft haben. Ja, vielleicht ist das so. Aber vielleicht wurden nicht die gleichen Gedächtnisinhalte, also Themen durch das gewünschte Vorhaben in ihnen getriggert. Euer Weg ist gar nicht miteinander zu vergleichen. 

Schon mal darüber nachgedacht, dass es nicht das Gleiche ist? Dir dann zu sagen, sei einfach mutig und spring ins kalte Wasser, hat bei mir auch funktioniert, können bei dir enorme Probleme hervorholen, die ein anderer gar nicht kennt und dir dann mit dem guten Ratschlag um die Ecke kommt, dass du einfach nur mutig sein musst.

Es kommt also nicht auf das Ziel bzw. auf das Ergebnis an, sondern welche Gedächtnisinhalte durch dein Vorhaben (Reiz) aktiviert werden und damit dein Handeln beeinflussen. Du zeigst plötzlich Handlungen, die auf dem ersten Blick nichts mit deinem Ziel zu tun haben. Dabei hängt genau das miteinander zusammen.

Ziel der Wikabo-Methode

Neben den Bahnungen (Priming) können durch die Wikabo-Methode die sogenannten toxischen Verstrickungen erkannt werden. Durch unbearbeitete Gefühle entstehen absichernde Handlungsweisen. Diese absichernden Handlungsweisen helfen dabei, die Persönlichkeit zu schützen. Schützen bedeutet nicht gestalten. Möchten Betroffene sich also entwickeln, braucht es immer das auflösen der Verstrickungen. Toxische Verstrickungen zeichnen sich immer dadurch aus, dass sie gegen das eigentliche Vorhaben arbeiten.

 Betroffene beschreiben dann oft, dass sie eigentlich Wissen, was sie tun müssten, jedoch nicht richtig an das Gefühl, es zu tun, heran kommen. Diese Strukturen sind tricky, denn sie leben von ihrer Einbettung der Idee, dass man ein guter Mensch ist bzw. sein muss. Daher braucht es die Betrachtung des gesellschaftlichen Kontextes. Denn auch hier haben sich Verstrickungen als Folge des zweiten Weltkriegs etabliert, deren Betrachtung für eine humanistische Arbeit wichtig ist. 

Das Erklärungsmodell der Wikabo-Methode hilft zu verstehen, dass der Mensch nicht böse ist. Das Lebenskonzept eines bösen Menschen, welcher nur durch Gesetze und Regeln vorm inneren Ausrasten abgehalten wird, hält sich tief bis in die letzte Zelle. Diese Menschenbildkonzepte dienen der Stabilisierung von toxischen Strukturen. 

So feiert die bekannte Komfortzone als Konzept seinen Erfolg und Betroffene glauben, dass sie aus ihrer Komfortzone herausgehen müssen, um etwas zu erreichen. Erst in der Panikzone erreiche man das größte Wachstum.

Tatsächlich ist hier die Wissenschaft weiter. Unsicherheiten, Druck und Panik lösen bei Betroffenen zwar Entwicklung aus, jedoch beschreibt sich hier immer eine Verhinderungsstrategie, die hilft, den Schmerz zu gestalten. 

Die Wikabo-Methode ordnet dieses Missverständnis neu ein. Eine Unterscheidung zwischen der gesellschaftlichen Komfortzone, die eigentlich eine typische Überlebenszone ist, und der wirklichen Komfortzone als innerer Gestaltungsort hilft Betroffenen wirklich neue Wege gehen zu können. Die Wikabo-Methode besticht hier durch das logische Vorgehen woraus Betroffene selbst neues kongruentes Verhalten erlernen können.  

Die Wikabo-Methode setzt die Ausgangssituation der Betroffenen auf einen Nullpunkt, um von dort aus das System gänzlich neu aufbauen zu können. Geordnet aufzubauen. Dabei gibt die Wikabo-Methode kein richtig und kein falsch vor und bringt die Betroffenen immer wieder zur eigenen Persönlichkeit zurück. 

So kann sich die wirkliche Persönlichkeit zeigen. Die Arbeit führt Betroffene immer wieder zu sich selbst zurück. So sind gänzlich individuelle Schritte möglich, weil die Betroffenen lernen, sich selbst zu helfen. Eines der wichtigsten Momente des freien Denkens: Die Möglichkeit, mit sich selbst in Klausur gehen zu können und das für sich selbst zu tun, was man sonst für andere tut.

Das Ziel der Wikabo-Methode besteht darin, dass Handlungsalternativen der Betroffenen sich erweitern können und damit der persönliche Einfluss auf das eigene Leben vergrößert wird. Durch die Methode können Informationen im Gedächtnisinhalt neuen Emotionen zugeordnet werden. 

Nur wenn das passiert, können daraus auch neue Handlungen erfolgen. Die Verbindung zwischen dem Verstand und der Emotion ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Die Lösungen müssen aus den Betroffenen selbst heraus erarbeitet sein.

Am Ende geht es um das Auflösen von unbekannten Illusionen, neu Erkennen von wirklichen Fähigkeiten und deren Entwicklung sowie das Steigern der eigenen Lebensqualität und Selbstwirksamkeit.

Einsatzmöglichkeiten und Entwicklung

Die Wikabo-Methode besteht aus 4 Phasen und kann in den unterschiedlichsten Lebensbereichen zur Verbesserung der Selbstwirksamkeit und Lebensqualität eingesetzt werden. Die eigene Selbstwirksamkeit, also das Zutrauen in die eigenen Möglichkeiten und Kompetenzen, ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Betroffene sich neue Handlungsalternative überhaupt erarbeitet zu können.

Die Grundstrukturen bleiben immer gleich. Lediglich ein paar themenbezogene Zusatzinformationen verändern sich und helfen den Betroffenen, noch tiefer in das Thema einsteigen zu können.

Die Wikabo-Methode deckt jede unbeabsichtigte Verantwortungsdiffusion auf und verhilft Betroffene von „Darüber Reden“, den Schritt in die richtigen Maßnahmen zu verstehen, zu erkennen und damit zu fühlen. Eingesetzt werden kann die Wikabo-Methode immer dann, wenn trotz besserem Wissen eine Veränderung nicht einsetzt bzw. nicht angefangen werden kann. Dies kann in der persönlichen Entwicklung eine Rolle spielen, in der Unternehmensentwicklung aber auch auf politischer Ebene eine enorme Rolle spielen.

Entwickelt wurde die Wikabo-Methode von Ludowika Boemanns. Bereits sehr früh wurde sie in ihrem Leben mit den Verstrickungen unseres Menschseins konfrontiert. Nach einem Schlüsselmoment im Jahr 2015 entschied sie dann, ihr Wissen aus damals 12 Jahren Selbststudium und ihren persönlichen Erfahrungen einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. 

In ersten Projekten stellte sie ihr Wissen bereit und arbeitete mit Betroffenen an der Verfeinerung ihrer Methode. Durch die besonderen Denkstrukturen von Ludowika Boemanns war sie in der Lage, Muster so klar zu entlarven, dass Betroffene plötzlich denken „Das hätte ich nie gedacht, dass es so einfach ist.“ 

Genau dieses „Erkennen können“ ermöglicht sie anderen durch ihre Wikabo-Methode. Sie entlarvt die Komplexitätshürden als toxische Verstrickungen und macht es greifbar, was sonst oft nur fühlbar im Raum hängt und von Betroffenen als Ahnung wahrgenommen wird. Die besondere Kombination aus Wissens- und erfahrungsbasierter Arbeit macht die Wikabo-Methode so wirksam. 

Sie sortiert Verstrickungen heraus und bringt jeden Betroffenen zurück zu sich selbst, damit das Leben oder das Vorhaben nicht mehr nur die Summe von unbewussten Mustern ist. Dabei werden aktuelle wirtschaftliche, persönliche und wissenschaftliche Erkenntnisse immer wieder mit eingearbeitet und den Betroffenen zur Verfügung gestellt.